Mentale Gesundheit im Spektrum der Gesellschaft

Diskussionsforum, Donnerstag, 14. März, 18.30 – 20.30 Uhr

«Stress. Na und?»
Prof. Dr. Ulrike Ehlert, Klinische Psychologin, UZH

Stress ist ein Dauerthema. Viele leiden darunter. Sind wir dem Stress einfach ausgeliefert oder gibt es Schutzmechanismen? 

«Die unsichtbare Last: Psychische Belastungen bei Jugendlichen im digitalen Zeitalter»
Prof. Dr. Susanne Walitza, Psychiaterin, PUK

Ob Stress in der Schule, Druck in den sozialen Medien oder Angst vor der Zukunft, Jugendliche in der Schweiz, aber auch weltweit, leiden immer mehr unter Beeinträchtigungen ihrer psychischen Gesundheit. Blickt man zurück, zeichnete sich diese Entwicklung bereits vor einem Jahrzehnt ab. In den Vereinigten Staaten kam es seit 2012 zu einem Anstieg psychischer Störungen bei Jugendlichen, insbesondere bei Mädchen. Diskutiert wurde damals schon ein Zusammenhang von Störungen aufgrund des erhöhten Medienkonsums und vor allem der wachsenden Nutzung sozialer Medien. Auch in der Schweiz sind wir seit einigen Jahren mit der zunehmenden Zahl Jugendlicher mit psychischen Problemen konfrontiert. Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zunahme psychischer Störungen weiter akzentuiert. Was wünschen sich unsere Jugendlichen? Wie können wir sie unterstützen und ihre psychische Gesundheit zu stärken? Neben einer guten Versorgung spielen aus unserer Sicht die Prävention, die Früherkennung und Frühintervention eine besondere Rolle.


«Psychische Krankheiten aus evolutionärer Perspektive»
Prof. Dr. Adrian Jäggi, Anthropologe, UZH

Für viele psychische Krankheiten fehlt das Wissen über die biomedizinischen Ursachen und eine klare Abgrenzung von normaler Variation. Eine evolutionäre Perspektive erklärt solche Krankheiten als erwartbare Reaktion auf gewisse Umweltbedingungen (z.B. Depression) oder Extreme normaler Persönlichkeitsunterschiede (z.B. Autismus). Beide Fälle können in den evolutionär neuartigen Bedingungen moderner Gesellschaften zu mehr Leidensdruck führen als das früher der Fall war.